KR-Sitzung, Dienstag, 01. September 2020

 

14.    Auftrag Hardy Jäggi (SP, Recherswil): Keine Geröllhalden in den Gärten

 

Geschätzter Präsident
Geschätzte Regierung
Liebe Kolleginnen, Kollegen

Rasenmähen, Laubrechen oder Jäten sind nicht jedermanns Lieblingsbeschäftigung!
Manche Grundstückeigentümer setzen deshalb auf eine Gartengestaltung, die möglichst wenig Aufwand verspricht.
In den letzten Jahren beobachtet man daher in der Aussenraumgestaltung bei privaten, aber auch bei öffentlichen Bauten eine markante Zunahme von Schottergärten.
Schottergärten sind weder pflegeleicht noch günstig. Oftmals wird aus «gartentechnischen» Gründen unter solchen Flächen auch ein Vlies oder eine Plastikfolie verlegt, damit möglichst wenig Unkraut wächst. Da in unseren klimatischen Verhältnissen gleichwohl nach kurzer Zeit wieder Wildkräuter keimen, wird dem «Unkraut» häufig mit stark toxischen Chemikalien zu Leibe gerückt.
Schottergärten werden oft mit möglichst billigen, häufig importierten Steinen zugeschüttet, um jegliches Pflanzenwachstum zu verhindern. So gehen zusätzliche Grünflächen im Siedlungsgebiet verloren und es kommt zu einer Versiegelung und Verarmung der Böden.
Schottergärten reduzieren die Lebensräume für Pflanzen und Tiere und speichern im Sommer die Hitze, während eine pflanzenreiche Umgebung eine kühlende Wirkung aufgrund der Verdunstung hat. Die Hitzespeicherung ist besonders mit der Klimaerwärmung zunehmend unerwünscht.

Schotterflächen haben nebst der zumindest fragwürdigen, ästhetischen Gestaltung gravierende negative Einflüsse auf das Mikroklima und die Artenvielfalt. Bei Sonnenschein werden die Flächen stark erwärmt und bilden eigentliche Hitzeinseln, was auch die Temperaturverhältnisse in der Nachbarschaft negativ beeinflusst. Schottergärten führen zu Bodenversiegelung, zu zusätzlichem Abwasser, Verlust der Bodenfruchtbarkeit und Reduktion der Biodiversität im Siedlungsraum.
Wichtig scheint mir, dass die Gemeinden aufgrund der vorhandenen rechtlichen Basis das Verschwinden von immer mehr Grünfläche im Siedlingsraum jetzt angehen. Dazu braucht es die Erheblicherklärung dieses Auftrages durch den Kantonsrat.

Die SP/junge SP wird den Auftrag von Hardy Jäggi erheblich erklären.


Remo Bill, Kantonsrat, Grenchen