KR-Sitzung, Mittwoch, 21. Dezember 2022

Traktandum 47
Investitionsbeitrag an das Kloster Mariastein in Metzerlen für die Neugestaltung des Klosterplatzes; Bewilligung eines Verpflichtungskredites

Geschätzte Kantonsratspräsidentin
Geschätzte Regierung
Liebe Kolleginnen und Kollegen
Geschätzte Gäste

Guten Morgen miteinander.
Ich danke der Kommissionsprecherin für die informative Vorstellung der Vorlage.
Das Benediktinerkloster Mariastein ist im Schweizerischen Inventar der Kulturgüter von nationaler und regionaler Bedeutung aufgeführt. Das Gesamtbild der Klosteranlage ist mit dem Ensemble an Gebäuden rund um den Klosterplatz einmalig. Mariastein ist nach Einsiedeln der zweitwichtigste Wallfahrtsort der Schweiz. Es ist das bekannteste und bedeutendste Kulturgut im Kanton Solothurn. Ich kenne das Kloster von verschiedenen Besuchen.

Die Bestandes-Analyse des bestehenden Klosterplatzes zeigt, dass aktuell Bushaltestelle und - wendefläche den Grossteil des Platzes einnehmen. Auch herrscht aktuell ein hohes Verkehrsaufkommen auf dem Platz, das zu gefährlichen Verkehrssituationen führt. Der Platz wird als Parkplatz genutzt und an Wochenenden sind die rund 40 Parkplätze vollständig belegt.
Der Klosterplatz genügt den aktuellen und zukünftigen Anforderungen hinsichtlich Qualität und Quantinität nicht mehr. Aus diesem Grund soll eine Umgestaltung realisiert werden. Der Klosterplatz dient als Hinweg zum Kloster und zur Gnadenkapelle, aber auch als Ort der Begegnung.

Das Projekt des Studienauftrages «Maria im Stein - Der Klosterplatz als Gastgeber» wurde von der Jury zur Weiterbearbeitung empfohlen. Ich möchte den Projektvorschlag kurz würdigen: Das Projekt der Architektinnen ist sehr ausgewogen und fügt sich in den bestehenden Kontext der Klosteranlage nahtlos ein.

Das Projekt geht gut auf die bereits vorhandenen Raumqualitäten des Klosterplatzes ein. Mit feinen Adaptionen an den Randbereichen wird eine Platzfassung vermittelt, ohne die Architektur oder das Kirchenportal zu konkurrieren.

Im Vordergrund besteht die komplette Neu- und Umgestaltung des bisherigen Klosterplatzes zu einem Platz mit eigener Identität. Der weitgehend rechteckige Platz - mit 7‘000 Quadratmetern etwa so gross wie ein Fußballfeld - hat eine hohe integrative und identitätsstiftende Wirkung als Ort der Begegnung für Menschen.

Für den Kanton Solothurn, den Grossraum Basel und für die Grenzregion, mit dem Elsass und Südbaden, ist der Klosterplatz zu einem bedeuteten Begegnungsort geworden. In einem Jahr besuchen rund 250’000 Personen den Wallfahrtsort in Mariastein.

Die Neugestaltung des Klosterplatzes ist aus denkmalpflegerischen, historischen, touristischen und gesellschaftlichen Gründen angezeigt. Der neue Klosterplatz schafft eine Win-win-Situation für das Benediktinerkloster, der Gemeinde Metzerlen und den Kanton Solothurn.

Die Fraktion SP/junge SP wird dem Beschlussesentwurf mit dem Verpflichtungskredit von 2,375 Mio. Franken zustimmen.


Remo Bill Kantonsrat SP, Grenchen