KR-Sitzung, Mittwoch, 31. Januar 2024

Traktandum 17
Interpellation fraktionsübergreifend: Stellenwert des Sports im Kanton Solothurn

 

Geschätzte Kantonsratspräsident
Geschätzte Regierung
Liebe Kolleginnen und Kollegen

Die Fraktion SP/junge SP ist mit der Beantwortig nur zum Teil zufrieden.
Nachfolgend unsere Stellungsnahme zu den Fragen und Antworten der Interpellation.

Zur Frage 1:
Eine Nennung und somit Sichtbarkeit des Sports in der Departementsbezeichnung ist kundenorientiert, schafft Klarheit und ist die Bekennung der Gleichstellung von Kultur und Sport. Sport ist nicht per se Teil der Kultur. Sport hat vielmehr eigene Ausprägungen von Kultur. Zudem hat die Bedeutung des Sports in der Gesellschaft massiv zugenommen. Sport ist ein Wirtschaftsfaktor geworden, Wertschöpfung ist messbar, belegt.
Auf Bundesebene gibt es gar ein eigenes Bundesamt (BASPO). Die Bezeichnung DBKS wäre nichts als konsequent.

Die Kostenfolgen einer Neubezeichung des Departements DBKS wären marginal. In schriftlichen Dokumenten und Broschüren können die Anpassungen bei Neuauflagen vorgenommen werden. Bei IT-Anwendungen/-Dokumenten kann umgehend umgestellt werden.

Zur Frage 2:
Die Abteilung Sport ist aktuell zu klein um als eigenes Amt mit sämtlichen Diensten geführt zu werden. Vielmehr macht eine konsequente Gleichstellung von Sport und Kultur innerhalb des AKS Sinn, was mit einer Co-Leitung umgesetzt werden könnte.

Zur Frage 3:
Der aktuelle Stellenwert des Sports innerhalb des Departements ist gering.
Seit Jahren wird in RRB auf die Bedeutsamkeit des Sports zwar hingewiesen, Ressourcen für Sportfachstelle aber werden nicht gesprochen. Vielmehr ist es die Wahrnehmung, dass eher Bestrebungen zu Einsparungen, als zur Weiterentwicklung der Sportförderung gesucht wird.

Zur Frage 4:
Mit 380 Stellenprozenten reichen die Ressourcen um als kantonale Fachstelle für Sport zu agieren schlicht nicht aus. Im Vergleich mit den Kantonen sind die Ressourcen klar zu klein bemessen.

Der Ausbau des J+S-Programms (J+S-Coach, Kindersport, Schulsport, Nationale Datenbank, J+S 3.0, die Erweiterung der Aufgabenfelder, die Dynamisierung der Sportentwicklung (Leistungs-und Breitensport) und nicht zuletzt die steigende Bevölkerungszahl haben Auswirkungen auf den Dienstleistungsauftrag.

Für die Leitbildentwicklung sind keine zusätzlichen Ressourcen vorhanden. Diese ist im ordentlichen Pensum des Leiters der Sportfachstelle und neben dem Alltagsgeschäft integriert. Kosten für eine externe Projektbegleitung im Mandat werden über Reserven des AKS gedeckt.

Nach wie vor ist sie eher ein J+S-Amt... und nicht Fachstelle, geschweige denn Kompetenzzentrum für den Sport im Kanton Solothurn.

Die Handlungsfelder sind zahlreicher und diverser und geworden. 
Auch der Kanton hat im Bereich Bewegungs-, Sport- und Gesundheitsförderung und -Prävention Verantwortung zu übernehmen.

Zur Frage 5:
Die Sportkommission darf durchaus eine aktivere Rolle in weiteren Belangen der Sportförderung wahrnehmen.

Zur Frage 6:
Der politische Auftrag zur Erstellung eine Leitbildes "Sport" ist ein wichtiger und richtiger Schritt und Basis zu einer umfassenden Sportförderung im Kanton. Als erste Massnahme daraus sollte mittelfristig ein Sportgesetz geschaffen werden. Ein zu erarbeitendes Kantonales Sportanlagekonzept (KASAK) zudem schafft koordiniert die nötigen Rahmenbedingungen in Sachen Sportinfrastruktur.

Mein Fazit:
Der Sport hat noch nicht den gewünschten Stellenwert im Kanton Solothurn.
Ich bin aber zuversichtlich, das wir dies noch schaffen werden.


Remo Bill, Kantonsrat SP, Grenchen